Silos systematisch aufbrechen. Ein Gespräch über Friedrich Kittler

Silos systematisch aufbrechen. Ein Gespräch über Friedrich Kittler

31. März 2023
SILOS SYSTEMATISCH AUFBRECHEN. GESPRÄCH ÜBER FRIEDRICH KITTLER
Beitrag im Merkur 887 und als Langfassung im Merkur-Blog von Guido Graf

“Unter technologischen Bedingungen verschwindet die Literatur … im Untod ihres endlosen Verendens.” So steht es, fast am Ende, geschrieben in Friedrich Kittlers Aufsatz Draculas Vermächtnis von 1982. Zusammen mit anderen Texten aus dieser Zeit ist er im ersten erschienenen Band der Werkausgabe Kittlers. Mit den technologischen Bedingungen der Digitalität setzt sich die Ausgabe auseinander und modelliert neue Standards, wie mit Archiv und Gedächtnis umgegangen werden kann. Daher lohnt es sich, gemeinsam darüber nachzudenken, wie das endlose Verenden der Literatur und des Schreibens über Literatur und andere Medien gestaltet werden können. Am 26. September 2022 habe ich das in einem Gespräch versucht. Teilgenommen an dem Gespräch haben Moritz Hiller, Medienwissenschaftler an der Bauhaus-Universität Weimar und Mitherausgeber der Werke Kittlers; Susanne Holl, die den 2011 verstorbenen Kittler noch während seiner Lehrtätigkeit in Bochum kennenlernte und 1995 heiratete; Kathrin Kur von der Data Futures GmbH, einem Nonprofit-Unternehmen aus Leipzig, das die technische Infrastruktur für die Edition entwickelt; Tom Lamberty, dem Verleger von Merve, wo die Kittler-Ausgabe erscheint; Martin Stingelin, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Dortmund und ebenfalls Mitherausgeber der Werkausgabe.